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06.11.2022
Allgemein
Immer mehr Kooperationen zwischen Schulen und Firmen im Kreis Dillingen
Über die Kooperationsvereinbarung zwischen der Mittelschule Wertingen und Reitenberger Bau freuen sich (von links) Wolfgang Mayr, Franz Singheiser, Patricia Laube, stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Grandé, die Vertretung der Schülersprecher Robin Sauter und Alina Abramovich sowie Lena Bühringer von Reitenberger Bau.Um den Fachkräftemangel abzumildern, kooperieren immer mehr Unternehmen mit Schulen. Auch ein Start-up aus der Region will Schulabsolventen darüber informieren.
Gute Auszubildende zu finden ist schwer, sagen die Personalchefs der Firmen. Gute Ausbildungsplätze zu finden fällt vielen Schülern schwer, sagen die Lehrerinnen und Lehrer der Mittelschulen im Landkreis. Da liegt es nahe, dass Schulen und Firmen näher zusammenrücken, um die Auszubildenden an den richtigen Platz für die Lehre zu bringen. Und so werden Kooperationen zwischen Firmen und Schulen im Landkreis Dillingen immer beliebter und häufiger. Jüngst unterzeichneten in Wertingen die Schulleiterin der Mittelschule, Patricia Laube, und die Personalreferentin der Firma Reitenberger Bau, Lena Bühringer, eine solche Kooperationsvereinbarung. Initiiert wurde diese von Lehrer Wolfgang Mayr.
Nicht alle Schüler haben eine konkrete Vorstellung von der Arbeitswelt
Die Schülerinnen und Schüler können in Zukunft darauf zählen, genau mitzubekommen, wie es im Baugewerbe zugeht. Erst kürzlich machten die Mädchen und Buben einen Ausflug auf die Fachmesse "Bauma" und trafen in München sogar Ministerpräsident Markus Söder - die Fahrt dorthin sponserte die Firma Reitenberger. "Es ist einfach gut, wenn die Jugendlichen sehen, wie es wirklich in einem Beruf zugeht", sagt Schulleiterin Laube. Viele Schülerinnen und Schüler hätten nur sehr vage Vorstellungen davon, wie das Berufsleben aussieht. So seien viele schon mit der Beantwortung der Frage überfordert, was denn ihre Mutter oder ihr Vater beruflich so mache. "Die sagen dann Dinge wie: Sie ist beim Netto. Was die genaue Aufgabe ist, wissen einige dann schon nicht mehr", so Laube.
Woher soll das Wissen auch kommen, wenn es nicht genug Berührungspunkte mit der Arbeitswelt gibt, auch schon während der Schulzeit, meinen die Lehrerinnen und Lehrer der Mittelschule. Und auch das Unternehmen selbst hat ein Interesse daran, bei geeigneten potenziellen Auszubildenden ins Gespräch zu kommen, wie Lena Bühringer von Reitenberger Bau unumwunden zugibt.
Schon mehrere Schulen im Landkreis kooperieren mit Firmen
Den Schülerinnen und Schülern ein grundlegendes Verständnis der Welt zu ermöglichen, ist die eine Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer. Doch gegen Ende der Schullaufbahn wird es wichtiger, ihnen aufzuzeigen, in welche Richtung ihr persönlicher Lebensweg gehen könnte - das gilt für Mittelschulen und Realschulen besonders, da die Jugendlichen bei Beendigung ihrer Laufbahn dort noch deutlich jünger sind als diejenigen, die das Gymnasium in Richtung weite Welt verlassen. Für welche Arbeiten sie geeignet wären, und für welche vielleicht weniger.
Ein Lehrer erzählt von einem Fall, als er zufällig mitbekam, dass ein Schüler an partieller Farbenblindheit litt. Dieser wollte Elektriker werden. Der Lehrer wies ihn darauf hin, dass man in diesem Beruf aber die verschiedenen Farben von Kabeln sicher unterscheiden können müsse. So überdachte der Schüler seinen Berufswunsch noch einmal. Derlei praktische Hürden sind in vielen Firmen wohlbekannt. Jeder Schüler und jede Schülerin könne eine passende Arbeit finden, sagt Wertingens Mittelschulleiterin Patricia Laube. Aber nicht jede Stelle sei für jeden geeignet. Kooperationen zwischen Schulen und Firmen sind deshalb nichts Neues mehr. Die Mittelschule Wittislingen etwa hat bereits 2014 eine Vereinbarung mit BSH-Hausgeräte unterzeichnet, im selben Jahr das Sailer-Gymnasium mit der Josef Gartner GmbH. Eine ähnliche Vereinbarung gibt es zwischen Aldi Süd und der Johann-Anton-Schneller-Mittelschule in Dillingen.
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