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  • 22.01.2019 Allgemein

    INTERVIEW MIT HERRN ULRICH REITENBERGER SEN.

    Bei der Reitenberger Bau GmbH in Laugna-Asbach haben Nachhaltigkeit und Ökologie eine lange Tradition.

    Herr Reitenberger, die Tage werden spürbar kühler. Man merkt den Herbst. Wie ist die Temperatur in den Büros Ihres Bauunternehmens?

    (Lächelt). Die Temperatur in den jeweiligen Büroräumen bestimmen die Mitarbeiter selber. Bei uns gibt es durch unsere Hackschnitzelheizanlage Wohlfühlklima so zwischen 19° und 23° Grad.

    Sie heizen ja mit einer heute sehr angesagten und modernen Heizungsanlage, einer Hackschnitzelheizung, wie oben bereits erwähnt.  Wann haben Sie diese in Ihren Räumlichkeiten eingebaut und was hat Sie damals dazu bewogen?

    Den ersten Hackschnitzel-Heizkessel habe ich 1995 einbauen lassen. Das war sehr früh für diese Art Anlage. Wir kaufen für unsere Bauunternehmen so zwischen 200-300 cbm reines Fichtenholz pro Jahr, zum Beispiel für die Schalungen. Und das zu entsorgen, wäre schade gewesen. So kam uns die Idee das Holz nach der Verwendung zur Beheizung zu verwenden. Das klingt logisch, war aber für die damalige Zeit ziemlich neu und ungewohnt.

    Jetzt liegen ja die Emissionen einer solchen Heizung weit unter denen einer Heizungsanlage mit fossilen Brennstoffen (Öl/Gas). Wie groß ist der Unterschied zum Beispiel beim CO2?

    Der CO2-Ausstoß von Holzhackschnitzeln beträgt etwa 35 g/kWh, bei Heizöl und anderen fossilen Brennstoffen liegt der Wert 10 x so hoch, bei etwa 303 g/kWh. Das ist ein beträchtlicher Unterschied. Uns war schon immer die Ökologie wichtig und man sieht ja heute, dass auch die umliegenden Gemeinden ähnliche Anlagen für Nahwärme in Betrieb genommen haben. Die Stadt Dillingen zum Beispiel betreibt eine solche Anlage oder auch die Stadt Wertingen, die ihre Schulen so beheizt.

    Wie werden Hackschnitzel erzeugt und wo kommen sie in Ihrem Fall her?

    Der Vorteil von Hackschnitzeln liegt vor allem in der  regionalen Erzeugung ohne lange Transportwege. Das macht sie ökologisch noch attraktiver, denn auch beim Transport werden ja wieder fossile Brennstoffe verbrannt. In unserem Fall produzieren wir Hackschnitzel wie bereits erwähnt aus eigenem Bauholz, was zersägt von der Baustelle zurück kommt. Das ergänzen wir dann aus Durchforstungen aus dem eigenen Wald. Des weiteren bauen wir auf eigenen Ackerflächen Miscanthus an, das zerhackt den Hackschnitzeln aus Holz beigemischt wird. Für alle, die diese faszinierende Pflanze nicht kennen, Miscanthus, der Riesenschilf, wird einmal gepflanzt und braucht weder Dünger noch Herbizide noch Pestizide. Bei uns liegt das Verhältnis von Miscanthus zu Holz bei 35% zu 65%.

    Hat sich die Heizung bei Ihnen im alltäglichen Gebrauch bewährt und würden sie diese Art der Heizungsanlage heute wieder einbauen?

    Auf alle Fälle. Es war damals die richtige Entscheidung und wir würden uns  heute wieder genauso entscheiden. Und unsere Mitarbeiter freuen sich über das Wohlfühlklima und das gute ökologische Gewissen.

    Herr Reitenberger, wir danken Ihnen für das Gespräch.